Analphabetismus bekämpfen – Grundbildung verbessern

PRESSEMITTEILUNG| „Einig sind wir uns über alle Fraktionen hinweg, dass Fragen der Grundbildung dringend angegangen werden müssen“ erklärte Rosemarie Hein, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.

Hein weiter: „Es hilft jedoch wenig, wenn die Alphabetisierungsstrategie nun in eine Dekade umgewandelt wird, wenn keine anderen Maßnahmen und Ziele damit verbunden sind, als es bisher schon gibt. Es reicht auch nicht, immer wieder an den Symptomen herumzudoktern. Zu wenig wird über die Ursachen fehlender Grundbildung nachgedacht.
Warum kann es passieren, dass junge Menschen die allgemeinbildende Pflichtschule ohne eine ausreichende Grundbildung verlassen? Was muss man tun, damit Lehrkräfte in die Lage versetzt werden – zeitlich, didaktisch und fachlich – Defizite rechtzeitig zu erkennen und wirksam zu beheben? Warum entsteht Analphabetismus nach dem Abschluss schulischer und beruflicher Bildungsphasen neu? Wie können wir Menschen erreichen, die davon betroffen sind, sich aber nicht trauen, es offen zu bekennen und Hilfe zu suchen?
Wen erreichen die gut gestalteten Ausstellungen in Rathäusern? Oftmals treffen sich dort jene, die von der Notwendigkeit der Alphabetisierung nicht mehr überzeugt werden müssen. Diejenigen, die selbst betroffen sind, werden ebenso wenig erreicht wie jene, die das für einen selbst verschuldeten Mangel der Betroffenen halten.
Es wäre an der Zeit, nach den vielen Exzellenzprogrammen ein Forschungsprogramm über die Ursachen fehlender Grundbildung aufzulegen und gleichzeitig wissenschaftlich fundierte Strategien zur Bekämpfung des Analphabetismus und für eine bessere Grundbildung über alle Lebensalter und Lebensbereiche hinweg zu entwickeln.“