Assistierte Ausbildung und Ehrenamt für die Arbeit mit Geflüchteten und Asylsuchenden – Themen der Bundestagsabgeordneten in der Sommerpause

In der Sommerpause besuchte die Bundestagsabgeordnete Rosemarie Hein aus Magdeburg verschiedene Institutionen und Einrichtungen. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen ehrenamtliches Engagement in der Betreuung von Geflüchteten und Asylsuchenden sowie die Einführung der assistierten Ausbildung mit dem Lehrjahr 2015/16.

Hein erklärte dazu:
„Wir haben uns für diese beiden Themen entschieden, weil sie in der aktuellen Debatte eine große Rolle spielen bzw. weil die Einführung assistierter Ausbildung nach dem SGB III nach unserer Auffassung eine gute, aber noch sehr neue Methode ist, Jugendlichen mit schlechteren Startchancen eine vollwertige duale Ausbildung zu ermöglichen.“

Die assistierte Ausbildung wurde vorher bereits in einem Modellprojekt erprobt und soll nun – wenngleich zu schlechteren Konditionen – bundesweit als arbeitsmarktpolitisches Instrument für benachteiligte Auszubildende und Ausbildungsbetriebe eingeführt werden. Dabei sollen den Ausbildern und den Auszubildenden Ausbildungsbegleiterinnen und –begleiter an die Seite gestellt werden, die bei auftretenden Konflikten vermitteln und helfen können. Im Gespräch mit Herrn Bache vom Internationalen Bund wurde bestätigt, dass dieses Modell Jugendlichen und Ausbildungsbetrieben ermöglicht, Ausbildung erfolgreich zu gestalten. Weitere Gespräche gab es zu diesem Thema mit der Handwerkskammer und der Arbeitsagentur Magdeburg.

Zu den zu überwindenden Anlaufschwierigkeiten gehört, dass sowohl Jugendliche als auch Ausbildungsbetriebe ihre Zurückhaltung gegenüber der Ausbildungsbegleitung noch aufgeben müssen. Die Gespräche der Bundestagsabgeordneten vor Ort sollen helfen,
Anlaufschwierigkeiten bei diesem Erfolg versprechenden Projekt schnell zu überwinden. Wenn im November die zweite Ausschreibungsrunde beginnt, könnten so bereits Erfahrungen berücksichtigt werden. Zu diesen Erfahrungen, die es schon aus dem Modellprojekt gibt, gehört die Einsicht, dass der Bedarf zur Ausbildungsbegleitung oft erst im Zuge der Ausbildung entsteht. „Diese Möglichkeiten, das kann man jetzt schon sagen, sollten künftig stärker in Betracht gezogen werden“, so Hein. Hein weiter: „Zu hoffen ist auch, dass die Erfahrungen aus dem Modellprojekt bei der Umsetzung des Regelinstrumentes genutzt werden. Da sehe ich noch Reserven.“ Es wird weitere Gespräche zu diesem Thema in den nächsten Wochen und Monaten geben.

Zum zweiten Thema, dem ehrenamtlichen Engagement in der Arbeit mit Geflüchteten und Asylsuchenden, ging es vor allem um die Frage, was Ehrenamt in dieser Sache leisten kann und was aber auch nicht, und um den Abbau von bürokratischen Hürden. Oft ist es die Unsicherheit von Verantwortlichen, die Entscheidungen verzögert und ehrenamtliches Engagement erschwert. Die Bundestagsabgeordnete besuchte mit ihrer Mitarbeiterin und ihrem Mitarbeiter, die beide auch im Stadtrat sitzen, die Leiterin der Freiwilligenagentur, Birgit Bursee, und zwei Vorstandsmitglieder des Vereins Medinetz e.V.
„Was wir vorfanden“, so Hein, „war eine große Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement in der Arbeit mit Geflüchteten und Asylsuchenden. Die Möglichkeiten der Willkommenskultur sind in Magdeburg noch lange nicht ausgeschöpft. Ich finde, der Stadtrat sollte diese Bereitschaft deutlicher würdigen, indem er den Weg frei macht für die Unterstützung ehrenamtlichen Engagements in dieser Sache unter anderem durch das Hauptamt in der Stadtverwaltung“, so Hein. Allerdings ist dabei auch die Bundes- und Landesebene in der Pflicht. Ein großes Problem ist die medizinische Betreuung und Versorgung der Betroffenen, die noch keinen gesicherten Aufenthaltsstatus haben. „Die engagierten Studierenden des Vereins Medinetz e.V. und die etwa 40 Ärztinnen und Ärzte, die sich bereit erklärt haben, unkompliziert zu helfen, verdienen unsere große Hochachtung und unseren Dank.“