Ausbildungsallianz verpasst großen Wurf

Rosemarie HeinBundestagBildung

PRESSEERKLÄRUNG "Die Vorhaben der Allianz sind gut gemeint, die Ansätze greifen aber zu kurz. Es fehlt weiterhin der große Wurf: Eine Ausbildungsgarantie ohne Rechtsanspruch auf eine vollqualifizierende Berufsausbildung ist schwer vorstellbar. Bleibt zu hoffen, dass es zumindest für einen Fortschritt gegenüber der Stillstandpolitik des 'Ausbildungspaktes' reicht", sagt Rosemarie Hein, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zur heute besiegelten Allianz für Aus- und Weiterbildung. Hein weiter:

"Anscheinend ist es den Gewerkschaften gelungen, Bundesregierung und Arbeitgeberverbände für viele Probleme auf dem Ausbildungsmarkt zu sensibilisieren: Es ist gut, wenn 500.000 Praktikumsplätze für Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Berufsorientierung zur Verfügung stehen und auch, dass es mit der assistierten Ausbildung endlich vorangehen soll. Wie es allerdings mit 20.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen gelingen soll, allen nicht vermittelten Jugendlichen einen betrieblichen Ausbildungsplatz anzubieten, bleibt schleierhaft. In diesem Jahr konnten wieder über 80.000 Interessierte keinen Ausbildungsplatz erhalten.

Die Allianz lässt zudem viel zu viele Ausbildungsgänge außen vor. Etwa ein Drittel der Berufsausbildungen erfolgt derzeit in Berufen, die gar nicht dual ausgebildet werden können. Darunter die wichtigen Gesundheits- und Erziehungsberufe. Sie werden von der Allianz nicht erfasst.

Die Allianz hat angekündigt, eine Ausbildungsgarantie umzusetzen. Daran muss sie sich messen lassen. Es bleibt offen, wie diese Garantie erreichen und durchsetzen will. Eine Garantie ohne Rechtsanspruch auf eine vollqualifizierende Berufsausbildung ist nicht mehr als heiße Luft."