Bildung ist die beste Integrationsmaßnahme

PRESSEMITTEILUNG | "Über das Gelingen der Integration entscheidet die Qualität des Bildungssystems des Ziellandes, nicht die des Herkunftslandes", sagt Rosemarie Hein, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf aktuelle Aussagen des OECD-Bildungsexperten und deutschen PISA-Koordinators Andreas Schleicher. Dieser hat im Fachgespräch des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung "richtige und wichtige Empfehlungen für die Anforderungen an den Entwicklungsrahmen für das deutsche Schulsystem" formuliert und bezieht sich auch auf die heute vorgestellte Studie "Immigrant Students at School". Hein weiter:
"Diese aufschlussreichen Erkenntnisse müssen nun aber auch endlich Beachtung bei den Verantwortlichen finden. Willkommensklassen für junge Flüchtlinge können nur eine momentane Übergangslösung sein. Frühe Integration in den Regelunterricht mit zusätzlicher intensiver Sprachförderung ist für junge Flüchtlinge die beste Maßnahme. In Willkommensklassen bleiben sie weitgehend unter sich. Das erschwert Integration unnötig.

Kitas, Schulen und außerschulische Lernorte müssen sich interkulturell öffnen, um Werte und kulturelle Identitäten zu fördern, vermitteln und zu entwickeln. Dazu gehört auch, dass Pädagogen und Erzieher mit Migrationshintergrund schnell als anerkannte Fachkräfte in unser Bildungssystem aufgenommen werden. Wie in nordischen Bildungsländern muss es auch in Deutschland zur Regel werden, dass die 'besten Lehrer an den schwierigsten Schulen' unterrichten. Diese Arbeit muss stärkere Wertschätzung erfahren.

Bund und Länder müssen sich hier gemeinsam ans Werk machen. Dazu muss das Kooperationsverbot in der Bildung endlich aufgehoben werden. Wir brauchen gute Kitas, gute Schulen und außerschulische Lernorte für alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland."