DIE LINKE. an der Seite der Lehrenden

In Magdeburg folgten heute etwa 700 Lehrerinnen und Lehrer dem Aufruf der Gewerkschaften GEW und verdi zum Warnstreik, um ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. Zu den Tarifauseinandersetzungen im Öffentlichen Dienst und im Bildungsbereich erklärt das Mitglied des Deutschen Bundestages, Rosemarie Hein, Sprecherin für allgemeine Bildung der Bundestagsfraktion DIE LINKE.:

"Man darf nicht nur über die große Bedeutung guter Bildung reden, sondern man muss pädagogische Berufe auch besser anerkennen und die Beschäftigten im Bildungsbereich besser bezahlen.

Von Lehrerinnen und Lehrern werden immer größere Anstrengungen für ein hohes Bildungsniveau von jungen Menschen abverlangt, ihre Aufgabe ist zudem in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden. Die Leistungen von Lehrenden stehen denen der Beschäftigten in den besser bezahlten Branchen der Wirtschaft in nichts nach, im Gegenteil, sie sind eine wesentliche Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Darüber hinaus leisten Lehrende Großes für die Demokratie in diesem Lande, für Selbstbewusstsein, Verantwortungsgefühl und soziales Handeln von Menschen in Bezug auf alle Fragen des gesellschaftlichen Lebens.

Es ist an der Zeit, diese Leistungen auch durch eine angemessene Bezahlung anzuerkennen. Daher unterstütze ich die Forderung der GEW für 6,5% mehr Lohn!

Auch die unterschiedliche Bezahlung von Lehrkräften in den einzelnen Bundesländern oder in unterschiedlichen Schulformen ist nicht mehr zeitgemäß. Ein Lehrer in Nürnberg leistet nichts Besseres und nichts Schlechteres als eine Lehrerin in Magdeburg. Eine Lehrerin an einer Sekundarschule in Sachsen-Anhalt hat keine leichtere Aufgabe als ein Lehrer am Gymnasium. Aber alle werden unterschiedlich entlohnt. Das muss überwunden werden.  

Das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in der Bildung hat den Wettbewerbsföderalismus zwischen den Ländern in einer Weise befördert, die den Anstrengungen der Beschäftigten in diesem Bereich in keiner Weise zuträglich ist. DIE LINKE. steht auch darum konsequent für die Abschaffung des Kooperationsverbotes in der Bildung.

Und schließlich brauchen wir eine den gewachsenen Aufgaben angemessene Personalausstattung in den Schulen. Die Pläne der Landesregierung zum Personalabbau sind darum kontraproduktiv. Mir scheint, der Finanzminister unterliegt hier dem Irrtum einer Milchmädchenrechnung, die am Ende von Lehrenden und Lernenden zu bezahlen ist. Mindestens für ein Jahrzehnt brauchen wir nicht weniger Lehrkräfte, sondern mehr. Auch für die Zukunft müssen mehr Lehrerinnen und Lehrer besser ausgebildet - und dann auch eingestellt - werden, damit sie den wachsenden Aufgaben, die an Schule gestellt werden, auch gerecht werden können. Derzeit können die Länder das allein nicht stemmen. Auch darum muss der Bund mitfinanzieren."