Gespräch bei der Arbeitsagentur Bernburg

Nachdem die assistierte Ausbildung seit einem Jahr praktiziert wird, besuchte Rosemarie Hein, MdB, gemeinsam mit Doreen Hildebrandt, MdL, erneut die Arbeitsagentur in Bernburg, um sich über Fortschritte und Probleme zu informieren. Dabei betonte der Leiter der Agentur Herr Holtz, dass sich die assistierte Ausbildung von einer anfangs holprigen Probierphase durchaus zu einem zunehmend akzeptierten und funktionierenden Modell der Ausbildung entwickelt, auch wenn die Abbrecher*innenquote noch immer sehr hoch sei. Im Gespräch wurde darauf verwiesen, dass neue Instrumente sich erst etablieren müssten und darum ein langer Atem nötig sei. Doch nun seien Fortschritte erkennbar. Sinnvoll sei es, künftig die unterschiedlichen Instrumente zusammenzuführen und flexibler zu machen, je nach dem, was im Einzelfall nötig ist.

Das Neue dieses Modells ist die Begleitung der Auszubildenden und die Unterstützung der Betriebe durch Sozialpädagog*innen. Sie können für viele junge Menschen in Ausbildung eine wichtige Orientierungshilfe sein. Das haben auch die beteiligten Betriebe verstanden. Es erweist es sich aber als problematisch, wenn es Betriebe in einem Jahr mit dem einen Träger, im anderen Jahr mit einem anderen Träger zu tun bekommen. Es bedarf einer gewissen personellen Kontinuität und Berechenbarkeit auch für die ausbildenden Betriebe. Das ist grundsätzlich auch ein Problem im Umgang mit Programmen, die jeweils befristet sind – die fehlende Kontinuität.

Auch in der Region Bernburg wurde deutlich, dass bestimmte Branchen es schwer haben, Ausbildungsplätze  zu besetzen. Das betrifft unter anderem auch den Bereich Hotel/ Gaststätten und die Nahrungsmittelbranche. Im Gespräch bestand Einigkeit, dass es auch an den Betrieben sei, die Attraktivität ihrer Ausbildungsplätze zu erhöhen. Das betrifft zum Beispiel auch die Ausbildungsvergütung. Darum, so waren sich die beiden Parlamentarier*innen einig, benötige man eine Mindestausbildungsvergütung.