Kulturhauptstadt „von unten“ – Perspektiven der Kulturszene in Magdeburg

Rosemarie HeinWahlkreis

Hein lud ein … . Am 21.02.2017 hatte Rosemarie Hein mehrere Gäste in ihr Wahlkreisbüro eingeladen, um über das Thema „Kulturhauptstadt von unten“ zu diskutieren, also jene Kulturszene, die jenseits von Theater, Museum und Oper existiert. Dazu waren der Kabarettist Lars Johansen, Martin Hoffmann vom „Forum für Subkulturen“ und der Kulturausschussvorsitzende der Stadt Magdeburg Oliver Müller erschienen. Überaschenderweise kam der Kulturbeigeordnete Prof. Dr. Puhle hinzu, der sich dieses Gespräch offenbar nicht entgehen lassen wollte.

In einem interessanten Austausch der unterschiedlichen Perspektiven auf die Bewerbung Magdeburgs betonten alle Gäste, dass bereits diese eine großartige Chance für die breit aufgestellte Kulturszene in Magdeburg sei. Es schlummere noch immer viel Potential in dieser Stadt, was es zu wecken gelte. Besonders freie Kulturschaffende benötigen Räume, in denen sie sich ausprobieren und beweisen dürfen. Dazu bedarf es laut Lars Johansen nicht immer nur Geld, sondern den Willen diese Freiräume auch zu geben. Dies sehe er insbesondere in der Verwaltung der Stadt Magdeburg nicht immer. Martin Hoffmann forderte zudem eine noch bessere Vernetzung der Akteur*innen in dieser Stadt, um noch „schlagkräftiger“ zu werden. Die Bewerbung zur europäischen Kulturhauptstadt müsse aber auch eine Nachhaltigkeit für die ansässige Kulturszene generieren, damit man nach einer erfolgreichen oder auch nicht erfolgreichen Bewerbung in ein „schwarzes Loch“ falle. Kultur hat immer einen hohen Stellenwert, er sei für ihn der „Kitt der Gesellschaft.“
Oliver Müller sah insbesondere im Kulturausschuss ein Zusammenrücken der politischen Akteur*innen in der Landeshauptstadt, was auch notwendig sei, um eine erfolgreiche Bewerbung Magdeburgs durchzuführen. Die letzten Monate stimmten ihn aber sehr zuversichtlich, dass dies auch gelinge.
In den kommenden Monaten wird sich meines Erachtens zeigen müssen, welche Schwerpunktsetzung die Stadt bei ihrer Bewerbung zur europäischen Kulturhauptstadt vornehmen wird. Dies wird auch einen entscheidenden Anteil daran haben, ob man weite Teile der Einwohner*innen in dieser Stadt gewinnt, sich an diesem großen Projekt zu begeistern und sich einzubringen. Laut Prof. Puhle sind hierfür erste Schritte getan und ein mobiles „Kulturfahrzeug“ wird in den kommenden Monaten durch die Stadtteile fahren und dort Ideen, Inspirationen und Kreativität „einfangen“. Prof Puhle betonte, Magdeburg sei nicht angetreten, um nur den zweiten Platz zu belegen. René Hempel