Magere Zahlen bestätigen falschen Kurs in der Ausbildungspolitik

Rosemarie HeinBundestagBerufliche Bildung

"Trotz großspuriger Ankündigungen und viel Tamtam um die Ausbildungsallianz und die duale Ausbildung erscheint die Bilanz des Berufsbildungsberichts ziemlich ernüchternd", erklärt Rosemarie Hein. Die Sprecherin für allgemeine und berufliche Bildung der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Die Trickkiste der Bundesregierung mit ihren hoch angepriesenen Maßnahmen zur Ausbildung scheint nicht so recht zu fruchten: Seit 2012 verändern sich die Zahlen der Anfänger im dualen Ausbildungssystem nicht mal um ein Prozent, abermals gibt es einen Rückgang bei den Ausbildungsbetrieben, und nur 7300 Stellen von 20.000 versprochenen wurden zusätzlich gemeldet. Insgesamt gibt es bei allen wesentlichen Kennzahlen Stagnation. Nur die Zahl der Anfänger in Warteschleife im sogenannten Übergangssystem steigt um 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Bundesregierung führt dies unter anderem auf den Zuzug von Geflüchteten zurück, ohne es nachweisen zu können. Weiterhin wächst die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze. Angesichts des immer wieder beklagten Fachkräftemangels ist es unverständlich, wenn weiterhin über eine Viertelmillion junger Menschen im Übergangssystem geparkt werden. Fachkräfte w achsen nicht auf Bäumen, sie müssen ausgebildet werden. Die Instrumente in der Ausbildungspolitik greifen nicht. Hier muss nachjustiert werden, will die Bundesregierung nicht weiter die Zukunft ganzer Schülergenerationen verspielen.


Wir brauchen einen radikalen Wechsel in der Ausbildungspolitik. DIE LINKE fordert ein Recht auf Ausbildung, eine Erhöhung der Ausbildungsqualität und einen komplexen Blick auf alle Wege zu einem erfolgreichen Berufsabschluss. Im Gegensatz zu zum Teil kurzlebigen Pakten und Allianzen muss es rechtlich verbindliche Festlegungen und Rechtsansprüche geben."