Zu den Äußerungen des Vorsitzenden des Philologenverbandes erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Bundestagsfaktion DIE LINKE, Dr. Rosemarie Hein:

PRESSEMITTEILUNG | „Die Äußerungen des Vorsitzenden des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt, Herrn Dr. Jürgen Mannke, empfinde ich als ungeheuerlich für einen Lehrer in unserem Schulsystem. Auch wenn ich in den vergangenen Jahren in einer ganzen Reihe von Gesprächen mit Herrn Dr. Mannke wenig bildungspolitische Übereinstimmungen hatte, habe ich ein humanistisches Grundverständnis immer vorausgesetzt. Die Äußerungen des Vorsitzenden des Philologenverbandes und seiner Stellvertreterin lassen mich nun zweifeln.

Zumindest haben beide den Bildungs- und Erziehungsauftrag, den öffentliche Schule in diesem Lande hat, nicht verstanden oder für sich ausgeblendet. Dort heißt es nämlich in Paragraf 1, Absatz 2, Punkt 8:  ,In Erfüllung dieses Auftrages ist die Schule insbesondere gehalten… die Schülerinnen und Schüler zu Toleranz gegenüber kultureller Vielfalt und zur Völkerverständigung zu erziehen sowie zu befähigen, die Bedeutung der Heimat in einem geeinten Deutschland und einem gemeinsamen Europa zu erkennen.‘ ‚Toleranz gegenüber kultureller Vielfalt‘ ist für den Vorsitzenden und seine Stellvertreterin offenbar ebenso fremd wie der Begriff Weltoffenheit. Zum ‚verantwortlichen Gebrauch der Freiheit‘, ebenso zu finden im Bildungs- und Erziehungsauftrag, sind beide offensichtlich weit entfernt. Ihnen fehlt interkulturelle Kompetenz, die Lehrkräfte dringend brauchen, um in einer weltoffenen Gesellschaft erfolgreich lehren zu können.

Wenn sich Herr Dr. Mannke mit Verweis auf seine Geschichte darauf beruft, sich den Mund nicht verbieten zu lassen, empfehle ich ihm gerade darum dringend, erst den Kopf einzuschalten und dann den Mund aufzumachen.

Ich hoffe sehr darauf, dass die Mitglieder des Verbandes diese unsägliche Äußerung nicht einfach hinnehmen, sondern die Auseinandersetzung innerhalb des Verbandes und gegenüber der Öffentlichkeit suchen. Es wäre sonst um das Ansehen der Gymnasien im Land sehr schlecht bestellt.“